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Ich habe Schilddrüse.

Ich habe Schilddrüse.

Ich habe Schilddrüse.

Schon seit früher Jugend steht meine ärztlich bestätigte Diagnose: ich habe Schilddrüse.

Für mich bedeutet das, dass ich seit meiner Jugend zur Unterstützung meiner Schilddrüse jeden Morgen eine kleine weiße Tablette schlucken und einmal im Jahr zur Kontroll-Untersuchung muss. Eigentlich stört mich das auch gar nicht weiter, aber manchmal zeigt sich meine vergrößerte Schilddrüse auf Fotos, vor allem, wenn ich aus vollem Hals lache. Beim Frisör lasse ich meinen Umhang immer ein Knöpfchen weiter machen. Enge Klamotten wie Rollkragenpullover sind mir ein Graus. Und gar nicht selten werde ich aus heiterem Himmel von medizinisch interessierten Menschen auf Straße angesprochen: „Hast du vielleicht was an der Schilddrüse?“ Ja. Habe ich.

Und leicht hypochondrisch veranlagt wie ich bin, ordne ich meine (mit dem Alter auch noch zunehmenden) Zipperlein natürlich zum Großteil meiner Schilddrüsen-Erkrankung zu. Offiziell habe ich eine Struma. Meine Symptome ähneln aber meist auch denen einer Schilddrüsen-Unterfunktion.

Volkskrankheit Schilddrüse?

Und immerhin bin ich damit nicht alleine. Schilddrüsen-Erkrankungen kommen in Deutschland sogar relativ häufig vor. Man glaubt gar nicht, was die Hormone dieses kleinen Organs in Schmetterlings-Form vorne im Hals in unserem Körper alles beeinflussen: unseren Stoffwechsel, den Kreislauf, das Wachstum und sogar die Psyche. Die bekanntesten Ausprägungen sind wohl die Über- oder Unterfunktion, wenn die Drüse zu viele beziehungsweise zu wenige Hormone produziert.

Ich stelle euch die bekanntesten Krankheitsbilder einmal kurz vor:

Struma

Wie in meinem Fall ist es bei einer Struma so, dass die Schilddrüse es gerade noch so schafft, die erforderlichen Hormone zu produzieren, aber eben nur unter enormer Anstrengung. Daher ist die Schilddrüse vergrößert – der Fachmann spricht von einer Struma. Die Ursache liegt oft an Jodmangel. Eine vergrößerte Schilddrüse an sich kann aber auch weiterhin ganz normal funktionieren.

Schilddrüsen-Unterfunktion

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse stehen folgende Symptome auf dem Programm: die Tendenz zur Gewichtszunahme, spröde Haare, trockene Haut, geschwollene Augen, Kälteempfindlichkeit, Antriebslosigkeit, ein verlangsamter Stoffwechsel oder depressive Verstimmungen.

Schilddrüsen-Überfunktion

Bei einer Überfunktion ist der Körper mit Schilddrüsen-Hormonen überversorgt. Die Symptome einer Schilddrüsen-Überfunktion äußern sich zum Beispiel eher in Nervosität, Konzentrationsschwäche, vermehrtem Schwitzen, unerklärlichem Gewichtsverlust oder unruhigem Schlaf.

Hashimoto-Thyreoiditis

Eine weitere eher seltene (aber dafür eben auch leider seltener erkannte) Ausprägung von Schilddrüsen-Erkrankungen sei an dieser Stelle auch noch erwähnt: die Hashimoto-Thyreoiditis. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse, bei der das eigene Immunsystem das Schilddrüsengewebe angreift. Die Symptome ähneln einer Unterfunktion – oder tückischerweise auch einer Überfunktion, und dadurch werden sie oft auch bei Frauen um die 50 mit typischen Wechseljahrsbeschwerden verwechselt.

Untersuchung und Diagnose

Euer Hausarzt kann über eine normale Blutuntersuchung des sogenannten TSH-Wertes relativ sicher Aufschluss über eine mögliche Schilddrüsen-Erkrankung geben. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt außerdem die Form und Größe der Schilddrüse ermitteln. Ein weiteres Verfahren ist die sogenannte Szintigrafie. Dabei können mit Hilfe eines radioaktiven Medikamentes Rückschlüsse auf die Funktion einzelner Schilddrüsenbereiche gezogen werden.

Falls ihr jetzt meint, euch unter den oben erwähnten Symptomen an der einen oder anderen Stelle wieder zu finden, macht euch bitte bloß nicht verrückt! Sondern sprecht doch einfach bei eurer nächsten Check-Up Untersuchung am besten einmal euren Hausarzt gezielt auf eure Schilddrüse an.

Eure Julia