INBETWEENIE MUST HAVES - Fashion & Lifestyle Blog inbetweenies@gmx.de

In den nächsten Tagen jährt sich ein ganz besonderes, wenn nicht sogar DAS Ereignis in meinem Leben: Ich bin dann nämlich seit genau 10 Jahren Mama. Man könnte auch sagen, meine Tochter wird 10, aber ich wollte das Ganze einfach mal kurz und bündig zusammengefasst aus meiner Sicht betrachten und Meilenstein-Bilanz ziehen…

Quelle: Instagram

Die Baby-Jahre (0-3):

Bevor man Mama wird, macht man sich ja kein Bild davon, was da so alles auf einen zu kommt. Die ganze Verantwortung, die immer währende Schlaflosigkeit, die horrenden (und dabei teilweise so überflüssigen) Neu-Anschaffungen, die Flut an Emotionen, die bis heute andauernde Still-Demenz … Und gerade zu Beginn fühlt man sich oft maßlos überfordert und wie eine übermüdete, lebendig gewordene Waschmaschine, die ununterbrochen in Betrieb ist und nebenher auch noch den ganzen Tag irgendwelche Mahlzeiten zubereitet, die zum Teil sogar im eigenen Körper produziert werden.

Alle bisherigen Prioritäten verlagern sich in Richtung Kind. Manche Freunde wenden sich in dieser Zeit von dir ab, dafür kommen neue dazu. Von überall bekommt man mehr oder weniger hilfreiche Tipps, was man jetzt auf JEDEN oder auf GAR KEINEN Fall machen soll. Mein Fazit daraus: blendet das alles aus, entspannt euch, schnuppert weiter verliebt an den Köpfen eurer Babys und hört auf euer Bauchgefühl. Das musste ich allerdings auch erst mal lernen. Mein einziger Tipp für euch: Man kann nie genug Kuscheln. Und denkt immer daran:

Es ist alles nur eine Phase!

Ansonsten überlebt man in dieser Zeit irgendwie von Tag zu Tag, immer von einem halb ausgetrunkenen, lauwarmen Kaffee zum nächsten. Der Tagesablauf spielt sich irgendwo – deutlich gezeichnet von Schlafentzug – Zombie-artig zwischen Familienbett, PEKiP, Krabbelgruppen-Bespaßung und Spielplätzen ab, und man erlebt die ganze Welt nochmal neu. Für das Baby ist schließlich alles neu und faszinierend, und MIT Baby als Mama irgendwie auch. Es ist die Zeit der neuen „ersten Male“ sozusagen – auch total spannend, nur weniger sexy als das eine „erste Mal“, an das ihr vielleicht jetzt denkt. Ich meine den ersten Ausflug mit dem Kinderwagen, das erste Weihnachten mit Kind, den ersten Schnee! Das erste Mal im Zoo! Der erste Urlaub mit Kind! Das erste Wort! Alles wird gefeiert wie die erste Mondlandung und natürlich fotografisch festgehalten. Bis heute habe ich leider kein einziges Fotoalbum geschafft. Aber immerhin sind alle Fotos schon chronologisch auf dem PC…

Die Kindergarten-Jahre (3-6):

Die Kindergartenzeit ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen kann man so stundenweise in seinen ehemaligen Arbeits-Alltag zurückkehren und zur Abwechslung sauber gekleidet und gekämmt mit Erwachsenen reden, zum anderen darf man sich morgens am schwarzen KiTa-Brett auch gleich die Seuche aussuchen, die man gerne in den nächsten Tagen mit nach Hause nehmen möchte, wenn man sein Kind unvernünftiger Weise heute tatsächlich da lässt. Grüne Gruppe: Magen-Darm, Rote Gruppe: Keuchhusten, Gelbe Gruppe: Läuse. Darf’s ein bisschen mehr sein?

Wobei das Arbeiten als Teilzeit-Mutti echt der undankbarste Job der Welt ist. Obwohl man gefühlt effizienter arbeitet und in kürzerer Zeit viel mehr gebacken kriegt, als so mancher Vollzeit-Kollege, bekommt man in der Regel keine verantwortungsvollen Aufgaben und auch sonst keine Anerkennung mehr. Sind wir doch mal ehrlich: Für die meisten Arbeitgeber sind wir doch nur teuer und lästig. Wir blockieren halbtags wichtige Bürofläche, sind für Nachmittags-Meetings nie verfügbar und rennen ständig direkt zu den Blagen, wenn die mal wieder krank sind. Dabei wäre die Lösung doch so einfach: flexible Home Office Zeiten würden die Situation für beide Seiten schon deutlich entspannen. Aber wer fragt mich schon?

Für die Kinder gibt es in diesem Alter irgendwie nichts Schöneres als Freizeitparks. Karussell fahren ist die allgemein bevorzugte Fortbewegungsart. Sehr zum Leidwesen der Eltern, die das merkwürdigerweise gar nicht mehr so gut vertragen. Könnt ihr gerne hier nochmal genauer nachlesen…

Das Kind geht jetzt nur noch aus dem Haus, wenn die Klamotten richtig sitzen. Mit NICHTEN wird nämlich jetzt noch das angezogen, was Mama gekauft oder rausgesucht hat. Hosen, Pullover und Jacken dürfen jetzt kein Bündchen mehr haben. Die nerven nämlich. Das ist ungefähr so, als dürften Flaschen keinen Deckel mehr haben, oder Autos keine Scheiben. Ich meine, klar gibt’s die auch ohne, ist aber total schwer zu finden und zudem noch so unpraktisch. Aber wer fragt mich schon. 

Die Grundschul-Jahre (6-9):

In der Grundschulzeit sind die lieben Kleinen dann schon „aus dem Gröbsten raus“, wie man so schön sagt. Man muss nicht mehr ständig hinter ihnen herrennen, weil sie irgendwo rauf oder runter fallen könnten, sie können sich am Buffet im Hotel schon selbst bedienen und schlafen auch seit längerem (mit Einschränkung wegen dringendem Kuschelbedarf) im eigenen Bett durch.

Und man kann sich jetzt mit ihnen unterhalten. Aber sie haben Fragen. Sehr, sehr viele Fragen. Fragen, auf die ich oft spontan auch keine Antwort weiß (Stichwort Himmel oder Christkind). Für alle wissenschaftlichen und technischen Fragen lobe ich mir die Sendung mit der Maus. Und wenn ich rückblickend für alle „Mamaaaaaa?“s bis heute 10 Cent bekommen hätte, wäre der Thermomix für die täglich schnell zubereiteten Mittagessen nach der Schule längst abbezahlt.

Wirklich lästig ist das Thema Hausaufgaben. Bzw. die ganzen Diskussionen davor, bis sie endlich einfach gemacht werden. Mit der Schule kommen dann spätestens auch die Elternabende und What’s App Gruppen. Für Waffeltage, Kindergeburtstage, Weihnachtsfeiern, Klassenfahrten, heimlich besorgte Geschenke für Klassenlehrer und noch heimlicher besorgte Geschenke für Mamas, die die Geschenke für die Klassenlehrer heimlich besorgt haben, und und und. Ihr seht schon. Der absolute Informations-Overload. Und trotzdem liest man überall mit. Man will ja auch nix verpassen. Es belegt nur so unnötig viel Gehirnkapazität, die irgendwie für andere Dinge sinnvoller genutzt werden könnte. Reich und berühmt werden zum Beispiel. Aber dafür bleibt ja immer noch Zeit…

Jahr 10:

Und jetzt? Plötzlich habe ich einen kleinen Teenie zu Hause. Eine richtige „Lempe“, wie man am Niederrhein so schön sagt, die am liebsten YouTube-Videos schaut, alleine Cookies backt, Ballett tanzt, mit ihren Mädels gibbelt, Mode-Designerin werde möchte, gerne mit mir Shoppen geht und am liebsten meinen (berufsbedingt recht umfangreichen) Kleiderschrank plündern würde. So schnell wächst sie da aber noch nicht rein. Noch trennen uns (zum Glück) einige Kleidergrößen und ein komplett anderes Verständnis von einem „coolen“ Style.

Mit dem Start an der weiterführenden Schule definiert sich auch das Kind nochmal neu. Hat plötzlich mehr Eigenverantwortung. Entwickelt Ehrgeiz. Zickt nicht mehr so viel rum wegen schlecht sitzender Klamotten. Beschäftigt sich mit Fragen nach dem Sinn des Lebens. „Einmal in ihren Kopf reingucken…“, denke ich mir oft. Und dann schnappe ich sie mir, abends auf der Couch, schnuppere an ihren Haaren und kuschle sie fest an mich. Wer weiß, wie lange ich das noch darf…

DEIN ALLTAG IST IHRE KINDHEIT.

Zusammenfassend möchte ich sagen: Mich hat das Mama sein bis heute sehr glücklich gemacht. Verantwortungsvoller und selbstbewusster. Und mutiger. Eine waschechte Löwenmama sozusagen.

Das Leben mit Kindern ist geprägt von so viel Liebe, Zauber und Erfahrung, dass man all den Stress und den Wahnsinn, in den sie dich binnen Millisekunden treiben können, immer wieder gerne ausblendet.

Ich liebe es, deine Mama zu sein! Und ich freue mich schon auf die nächsten 10 Jahre.