Servus, ihr Lieben!
Seit ich Kind war, habe ich kein Dirndl mehr besessen. Das liegt vermutlich daran, dass wir eher selten in Bayern urlauben und Oktoberfeste in unserer Region bis vor Kurzem relativ selten waren. Hier im Sauerland stehen nämlich mehr Schützenfeste als Oktoberfeste auf dem Programm. Aber ganz nach dem Motto „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ hat sich mittlerweile auch hier eine kleine, feine „Wiesn-Fan-Gemeinde“ entwickelt.
Bisher zählte ich mich persönlich aber eher zu der Gegenbewegung. Feste mit Gruppen-Geschunkel, gefährlichem auf-dem-Tisch-Tanzen und dem obligatorischen auf-Kommando-Fröhlichsein zu Buff-Ta-Ta-Blasmusik gehören nämlich normalerweise nicht gerade zu meinen Lieblings-Veranstaltungen. Aber:
Ich liebe Dirndl!
Da ich nämlich auf der anderen Seite auch sehr Mode-affin bin, wollte ich mir nicht länger die Gelegenheit nehmen lassen, ein Dirndl zu tragen. Also kam die spontane Einladung zum örtlichen Oktoberfest genau richtig. Und was soll ich sagen: ich bin infiziert!
Klar, Buff-Ta-Ta bleibt Buff-Ta-Ta, aber wenn man sich einfach mal darauf einlässt und in netter Runde da ist, die alle mitmachen, macht es einfach einen Riesen-Spaß. Und ja, am Ende stand ich auch auf der Bank und habe geschunkelt…
Aber was ich am allerschönsten fand: alle sahen so fesch aus! Nicht nur die Frauen, deren Kurven durch die Dirndl natürlich besonders gut zur Geltung kamen – auch die Jungs mit ihren kurzen Hosen und den Kniestrümpfen… Mega! Und wo gibt es denn sonst noch Feste, zu denen sich alle so sorgfältig aufbrezeln? Es war großartig.
Mein Dirndl
Am liebsten würde ich mein Dirndl* gar nicht mehr ausziehen. Ich finde es sooo schön, vor allem die pinken Details. Das schimmernde Pink passt mega gut zum dunklen Jeans-Stoff. Und mega-bequem ist es dank des unauffälligen Stretch-Einsatzes am Oberteil auch noch. In den Rocktaschen unter der Schürze kann man sein Geld oder auch mal die Hände verstecken.
Passend zum Jeans-Stoff habe ich meine dunkelblauen Sandalen mit den Nieten kombiniert. Auch hier meine persönliche perfekte Mischung aus schick und bequem. Der Rock hat genau die richtige Länge. Er hätte von mir aus noch ein bisschen weiter schwingen dürfen, vielleicht muss ich mal einen Petticoat drunter anprobieren…
Meine Frisur hat meine Lieblings-Schwester und Blogfotografin Angie gezaubert, die ich kurzerhand auch als Stylistin gebucht hatte… Alleine kriege ich das so nicht hin. Danke!
Die Kette habe ich schon länger. Ich wollte einfach noch einen „kleinen“ Glitzer-Hingucker ins Dekolleté setzen.
Welcher Oktoberfest-Typ seid ihr?
Als Oktoberfest-Neuling war das Ganze ja für mich erst mal fremdes Terrain. Also beobachtete ich in den ersten paar Minuten erst mal die Lage. Zum einen um nicht negativ aufzufallen und erst mal zu schauen, was hier so auf mich zukam, und zum anderen weil sich dabei wirklich ein paar unterschiedliche Oktoberfest-Typen ausmachen ließen:
1. Die Rampensauen
Dieser Oktoberfest-Typ sticht als Erstes ins Auge. Zunächst einmal, weil man ihn einfach zuerst sieht (und hört), weil er mit wild fuchtelnden Armen auf einer Bank steht und alle Buff-Ta-Ta Lieder aus dem FF mitgrölen kann. Von diesem Typ gab es auf unserem Oktoberfest erstaunlich viele! Natürlich spielt dabei auch der literweise Ausschank von Alkohol eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
2. Die Schönen & Reichen
Nicht nur auf der weiblichen, sondern durchaus auch auf der männlichen Seite zu beobachten: Bauch rein – Brust raus und immer schön im Scheinwerferlicht platziert. Auch beim Oktoberfest geht es schließlich um’s Sehen und Gesehen werden! Leider geht dabei aber irgendwie sowohl der Spaß als auch die Ausstrahlung verloren, wenn man immer nur darauf bedacht ist, ob die Frisur oder das Dekolleté auch noch richtig sitzt oder kein Spritzer Bier auf’s teure Designer-Dirndl tropfen darf.
3. Die stillen Beobachter
Manche Oktoberfest-Besucher waren glaube ich ausschließlich zum Gucken gekommen. Sie saßen regungslos auf ihrer langen Bank, hielten sich an ihrem kleinen Bier fest und verzogen keine Miene. Warum geht man dann überhaupt hin? Vielleicht war das für diese Besucher ein bisschen wie Fernsehen?
4. Die Genießer
Auch kulinarisch hat so ein Oktoberfest schließlich Einiges zu bieten: Spanferkel, Weißwürste, Leberkäse, Brezeln, … Manche kamen glaube ich nur wegen des leckeren Essens. Oder wegen des leckeren Biers im Litermaß.
5. Der Raucher-Club
Wie auf jeder Party spielt ein Großteil der eigentlichen Veranstaltung immer vor der Location statt: Bei den Rauchern. Auch als Nichtraucher sollte man sich in diesem Dunstkreis durchaus mal blicken lassen, denn hier finden in der Regel die besten Gespräche statt. Außerdem ist hier die Musik ist einfach nicht so dominant wie drinnen.
6. Die Dancing-Queens
A propos Musik: Manche sind echt die ganze Zeit auf der Tanzfläche! Es wird aber auch einiges geboten: Schuhplattler-Einlagen, Polonaisen, Schunkeln, Mitsingen, Disko-Fox oder Walzer – Tanzfreunde kommen auf einem Oktoberfest jeden Fall auf ihre Kosten.
Welcher Typ ich bin? Tja, ich würde sagen, die gesunde Mischung macht’s! 🙂 Wir haben einfach alles mal mitgemacht und hatten eine Mords-Gaudi…
Die mit einem * gekennzeichneten Artikel wurden mir kosten- und bedingungslos von Sheego zur Verfügung gestellt. Ganz lieben Dank dafür!